Die seit 1986
bestehende Freundschaft zwischen Maubach und dem
französischen Vernosc, einer Nachbargemeinde der Stadt
Annonay, wird fast jährlich durch einen Besuch
aufgefrischt.Alle zwei Jahre wird im Wechsel die
Bevölkerung von Maubach oder Vernosc eingeladen, die
Partnergemeinde zu besuchen. In den Jahren dazwischen
wird - wie in diesem Jahr vom 12.-14. September - der
Kontakt durch kleinere Delegationen aufrecht gehalten.
Diesmal hatte Maubach das Comité d'amitié de Vernosc
(Freundschaftskomitee) und Vertreter des Vernoscer
Gemeinderates geladen.
Freitag. Bereits um 6:00 Uhr morgens machten sich
die 13 Freunde aus Vernosc auf den langen Weg nach
Maubach, um pünktlich um 17 Uhr beim Empfang am neuen alten Glöckle vor
dem Rathaus zu erscheinen. Bei einem kurzen Imbiss wurden
die Gäste auf ihre Gastgeberfamilien verteilt, wo sie
sich bei einem ausgiebigen Abendessen entspannen konnten.
Nachdem man sich in diesem kleinen Rahmen wieder
gemeinsam auf den Sprachmix aus deutsch, französisch,
englisch, mimisch, händisch und füßisch eingestellt
hatte, folgte am Samstagmorgen der erste offizielle
Programmpunkt.
Samstagmorgen. 
Oberbürgermeister Dr. Nopper, mittlerweile selbst Maubacher, hatte zum
Empfang im Backnanger Rathaus geladen. Im Mittelpunkt stand der Jugendaustausch,
der auch mit finanzieller Unterstützung der Stadt Backnang stattfindet.
Vernosc ist, anders als Maubach, kein Stadtteil, sondern eine eigenständige
Gemeinde am Rande der Backnanger Partnerstadt Annonay. Ohne den offiziellen
Status einer Städtepartnerschaft
ist für sie die Finanzierung des Austauschs noch schwieriger als für Maubach.
Daher wurde der Gedanke an die Stadt Backnang getragen,
zu überlegen, ob es vielleicht Wege gibt, um die
17-jährige Freundschaft zwischen Maubach und Vernosc in
einen offizielleren Status zu heben. Der 20. Geburtstag
im Jahr 2006 wäre ein geeignetes Datum.
Am Samstagnachmittag gab es ein Kontrastprogramm zur Dürre des
diesjährigen Jahrhundertsommers. In einem
erfrischenden Luftstrom entlang des Hörschbachs war es ein Vergnügen,
mal wieder über schlammige Wege zu schlittern, das frische Grün, das sich
in den letzten Tagen wieder gebildet hatte, zu genießen und den (be-)rauschenden
Anblick des hinteren Wasserfalls zu bestaunen (nachdem die vorauseilenden
Kinder per Walky-Talky den rechten Zeitpunkt abpassten, um die Schleuse
zu öffnen).
Wer wollte, konnte sich dabei über
die in diesem Tal überall präsenten Zeichen der Landschaftsentwicklung
der vergangenen und der kommenden Jahrtausende informieren lassen.
Wer nicht wollte, durfte einfach die Augen schließen,
die Ohren auf Durchzug stellen und den herbstlichen Duft
des feuchten Waldbodens genießen.
Erst die trockene Theorie zum feuchten
Thema
 Nach
einem kleinen Picknick am Wasserfall gab es noch Kaffee und Kuchen in
der nahen Gasstätte, die sich (Dank telefonischer Vorwarnung) hervorragend auf den Überfall
unserer 30 Wanderer einzustellen wusste.
Und weil es draußen so schön war, hängten einige noch
ein paar Kilometer dran, bevor es dann zum gemeinsamen
Abendessen ging.
Zum Essen waren im Kirschenhardthof die Tische gedeckt. Wer angesichts
der bekannten französischen 5- bis 7-Gänge-Menüs denkt, ein eingängiges, deftiges
Besenmenü sei für französische Gaumen ein Novum, der irrt - die ländliche,
saisonale Vermarktung eigener Produkte hat auch in Frankreich Tradition.
Mit viel Appetit und kräftigem Durst fand der Abend nach einer improvisierten
Schuhplattler-Einlage im Stil der Holzhackerbuam, die quasi über Nacht
bis ins südliche Frankreich bekannt wurde, ein feuchtfröhliches Ende.
Sonntag.
Der nächste Tag begann mit einer Komiteesitzung im Maubacher Rathaus,
wo
von französischer Seite für 2004 gleich zwei Einladungen ausgesprochen
wurden: Die Bürgerschaft von Maubach ist eingeladen, gemeinsam zum traditionellen
Freundschaftstreffen nach Vernosc zu reisen. Bereits vorher findet in
Vernosc ein Rennen für pedalgetriebene Seifenkisten statt, für das sich
die Vernoscer auch die Teilnahme eines (oder mehrerer?) Maubacher Teams
wünschen.
Gleich zwei Einladungen für 2004 da kommt Freude auf!
Da der französische Rebensaft dafür bekannt ist,
dass er schon vielen berühmten Denkern zu den
entscheidenden Ideen verholfen hat, wurde zur leichteren
Bewältigung der gestellten Aufgabe auch gleich die
passende Verpflegung überreicht.
Zur Einstimmung auf 2004 gibts als Gastgeschenk
schon mal einen kulinarischen Vorgeschmack
Nach dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen
kam leider schon wieder die Stunde des Abschieds und der feuchten Augen,
die über alle Sprachbarrieren hinweg verständlich machen, dass so ein
Wochenende eigentlich viel zu kurz ist
dann ein schwäbisches Abschiedsmahl
und schon läuten die
Glocken zur Abfahrt.

Was? Sie erkennen sich nicht auf dem Abschiedsfoto?
Das muss sich aber schleunigst ändern! Nächste
Gelegenheit: Sommer 2004 in Vernosc! Wir geben Ihnen
rechtzeitig Bescheid!!!
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