Wieder einmal hatte das Freundschaftskomitee Vernosc für ein
Wochenende eingeladen. 92 Maubacher (auch ein paar Heininger und Ex-Maubacher),
- darunter 30 Kinder und Jugendliche - fuhren in die im Süden Frankreichs
liegende Partnerstadt Maubachs.
Nach einem herzlichen Empfang durch den neuen Bürgermeister Denis Plenet und einer großen
Anzahl Vernoscer war der Abend frei für die Gastgeber und ihre Gäste.
Vor allem für die mehr als 50 Neulinge war dies die Gelegenheit,
ihre Gastgeber kennen zu lernen und neue Freundschaften zu knüpfen.

Am Samstag gab es die Gelegenheit, mehr von Vernosc und der Umgebung
kennen zu lernen. Auf dem
Programm standen 3 Punkte:
eine Wanderung durch das Tal der Cance, Klettern an einem Felsen (la roche
pereande) für die Jugendlichen unter professioneller Anleitung und
den Jüngsten wurde die Gelegenheit geboten, einmal in einem
kleinen Zirkus hinter den Kulissen Zirkusluft zu schnuppern. 
Die Cance, ein kleiner Fluss, der von Annonay in die Rhône
fließt, liegt in einem eingeschnittenen Tal in der Nähe von
Vernosc. Das Schicksal
dieses Flusses ähnelt dem der Murr in Backnang: Wie sie wurde die
Cance Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts von den Gerbern und der Textilindustrie
in Annonay als Wasserlieferant und Abwasserkanal genutzt, später
mussten Kläranlagen gebaut, die Ufer gesäubert und die Flusslandschaft
renaturiert werden. Heute ist die Cance so weit, dass wieder Leben im
und am Wasser zu finden ist. Der Anglerverein von Annonay betreut einige
hundert Meter des Flusses, dort wurden Forellen eingesetzt und auch eine
Biberfamilie hat sich dort niedergelassen.
Die Wanderung führte an einigen verlassenen Gebäuden vorbei,
nur eine kleine Ziegenherde brachte etwas Leben in die Mauern. Dort wurden
bis Mitte des letzten Jahrhunderts Seidenraupen gezüchtet und Seide
für die Stadt der Seide - Lyon - hergestellt. Da die Arbeiter für
diese Seideherstellung von beiden Seiten des Flusses kamen, wurde von
Marc Seguin, einem französischen Ingenieur und Erfinder aus Annonay,
Mitte des 19. Jahrhunderts eine Hängebrücke über die Cance
gebaut. Es ist geplant, die Brücke und die Gebäude wieder zu
restaurieren.
Danach erreichten die Wanderer das vom Anglerverein betreute Teilstück
des Flusses. Die Angler zeigten, wie man künstliche Fliegen herstellt
und damit angelt. Dann konnte sich jeder selbst daran versuchen - der
Erfolg war allerdings recht mäßig.
Die Wanderung endete mit einem von den Gastgebern vorbereiteten und für
alle sehr willkommenen Picknick am Ufer der Cance.
Am Abend begann der offizielle Teil. Im Beisein des
Annonayer Bürgermeisters und Abgeordneten Olivier Dussopt wurde zuerst
ein von den Musikern angeführter kleiner Rundgang durch Vernosc gemacht.
Ziel war die im Bau befindliche neue Musikschule. Anschließend enthüllten
Bürgermeister Denis Plenet und Ortsvorsteher Werner Schwarz am Vernoscer
Rathaus ein Schild, welches auf die Partnerschaft mit Maubach hinweist.
Später gab der Zirkus, in dem am Morgen die Kinder betreut wurden,
eine gelungene Vorstellung. Beim Anblick des Zirkuswagens und der im Freien
aufgebauten Menage fühlte man sich weit in die Vergangenheit versetzt.
Einige hundert Zuschauer auch aus den umliegenden Orten saßen auf
Matten im Rasen und warteten auf die Künstler. Als Jongleure und
Artisten am Seil zeigten sie ihr Können und zogen die Zuschauer in
ihren Bann.
Danach stellte das Vernoscer Komitee dann noch im Rahmen einer kleinen
Ausstellung ein extra herausgegebenes Buch über die vergangenen 22
Jahre vor und verteilte es an die Gäste.
Nach einem Essen in der Gemeindehalle und anschließendem Bunten
Programm mit Tanz endete dieser Abend.
In einer gemeinsamen Sitzung am Sonntag Vormittag besprachen die beiden
Komitees die zukünftigen
Schwerpunkte und die Termine für das nächste
Treffen 2010. Traditionell gaben anschließend die beiden Musikvereine,
die 1986 die Freundschaft begründeten, ein gemeinsames Konzert. Abwechselnd
mit der Musik zeigte die Volkstanzgruppe wieder ihre folkloristischen
Tänze. Nach einem hervorragenden Mittagessen ging dieser Besuch zu
Ende, und mit einem wie üblich herzlichen und oftmals auch tränenreichen
Abschied starteten die Busse wieder in Richtung Maubach.
Nochmals vielen Dank an unsere Gastgeber und auf Wiedersehen
2010 in Maubach. |